Weissbrot auf der Theke
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- Erstellt: Mittwoch, 05. Januar 2011 03:35
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Die Nacht wurde mittlerweile penetrant dunkel und liess mich in keinster Weise an ihr teilnehmen. So dann. Sass ich halt teilnahmslos mit ihr auf dem Holzstuhl, den meine Wenigkeit selber geschnitzt hat und zündete aus Protest eine grelle Kerze an, falls Kerzen grell sein können. Der Schatten des Dochts züngelte an der Wand und nahm die Gestalt eines Drachens an; ich liess ihn abstürzen und sass wieder in Dunkelheit gehüllt. Nach einer Weile wurde mir die Szenerie doch etwas zu klischeehaft deprimierend und so tigerte ich gedankenkarg in der Wohnung umher und stolperte über das regungslose Kabel am Boden. Nun liegend fragte ich mich nach dem Sinn des Lebens und vertrat die Meinung, dass dies nicht auf leeren Magen getan werden sollte.
Ich schlenderte durch die Strassen und fand diese Oase des Lichts, inmitten von dunklen Strassen. Die Zapfsäulen standen beharrlich still und warteten auf Kundschaft. Ich trat durch die Schiebetüre in das Reich der schnell verwertbaren Lebensmittel und streunte ein wenig herum. Die Kassiererin musterte mich mit streifenden Blicken und hielt den Alarmknopf wahrscheinlich in Griffnähe. Eine weitere Person betrat gezielt das Geschäft und verschwand wortlos in der Tür mit dem Männchensymbol. Ich bezahlte und machte mich immer noch leicht humpelnd von dannen.
Am nächsten Morgen klingelte der Wecker vergebens!