Ralph - unsere erste Kolumne

Fliegender Teebeutel

Ich erholte mich gerade von der letzten Grippe, die ich mir an einem lauen Wintertag eingefangen hatte. Verglichen zu anderen Menschen, mag ich das Kranksein. Es ist die offizielle Erlaubnis um im Bett zu liegen und schlecht auszusehen da bin ich ein grosser Anhänger von. Ich stolperte noch ein wenig schwächlich ins Wohnzimmer, um meine Anhäufung von bakteriellem Papier (Naastüchleins) zu entsorgen.

 Die Bedeutsamkeit von Abfallsäcken wird einem erst richtig bewusst, wenn man keine mehr hat. In dieser kniffligen Situation befand ich mich an diesem Mittwochnachmittag. Hilflos und ein wenig durstig stand ich in meiner Wohnung, nicht wissend was mit dem Leben anzufangen. Vielleicht hilft hier ein Tee. Normalerweise meide ich dieses Getränk, doch ein Kaffee schien mir in dieser Situation doch ein wenig zu gewagt. Aber wohin mit dem Teebeutel? Das Problem Abfall konnte auch ein Tee nicht lösen. Vermaledeit dachte ich mir heimlich und öffnete das Fenster. Man soll seinen Beitrag zur Umwelt leisten höre ich oft: und schon flog der Beutel mit reichlich Elan in Richtung Hauseingang. Als es wenig später bei mir an der Haustüre klingelte, öffnete ich nicht. Wahrscheinlich wollte sich jemand für meinen Beitrag an die Umwelt bedanken, doch ich mache es nicht des Lobes wegen. Abfallsäcke habe ich mir dann keine mehr gekauft, die gehen einem sowieso irgendwann wieder aus!

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