Ungreifbar

Ich nehme mir allerlei Themen vor, die mich inspirieren, verärgern, nachdenklich stimmen lassen. Manchmal ist es das Resultat, die griffige Schlusspointe ziemlich flach. Der Inhalt will sich nicht immer zu Papier bringen lassen und versandet in der Verzweiflung meiner Gedanken. Das einzige, woran ich mich nicht herantasten kann ist die Sehnsucht. Die Waffe jedes Menschen gegen den Wahnsinn des Alltags. Ich bilde mir nicht ein, auch nur annähernd beschreiben zu können, welche Kraft, Intensität, Wirklichkeit Sehnsucht bei uns hat. Die Betrachtung einer Fotographie bzw. Photographie, einer Momentaufnahme, eines gemalten Bildes oder geschriebenen Textes lässt unseren Blick in einen Tunnel von Vergebung und Vergessenheit blicken. Die Umwelt wird von schwarzer Materie überdeckt und verschwindet in die Realität, die wir gerade abgebaut haben. Tausend Sinne öffnen sich, alles ergibt einen Sinn: die Bestätigung für all die tiefen Täler, durch welche wir uns durchkämpfen. Die Antwort auf die Frage ?Warum??. Ein Gefühl von einem Ort, wie er sein muss. Farben greifen wieder um sich, man atmet bewusst Luft ein, man ist erschöpft in die Realität zurückgekehrt. Mit einem leeren Gefühl befindet sich der Geist im gewohnten Umfeld wieder. Er schreit nach Glück und Einfachheit. Dem einen Moment des Schwebens, des Träumens und der klaren Vernunft, verletzlich zu sein. Keine Ängste mehr, verzweifelte Gedanken finden keinen Boden um Wurzeln zu schlagen. Das pure und einfache Gefühl, kein Gefühl besitzen zu müssen. Ich würde es niemals wagen über Sehnsucht zu schreiben. Vielleicht über den Gedanken, Sehnsucht zu spüren!

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