Kamel am Wassertrog

Trotz Wassermangel schlurfte das Kamel friedlich am Wassertrog, als zwei gut bekleidete Herren des Weges kamen. Der Krawattenknoten gepflegt zurechtgerückt, begannen sie darüber zu diskutieren, warum Tiere meist das Recht zugesprochen bekommen, unsittliche Dinge zu tun. Aus Unwissenheit? Vielleicht der Gedanke, dem Schwächeren den Vortritt zu lassen? Obwohl so ein Kamel nicht ohne Weiteres einen Menschen in Grund und Boden stampfen könnte: doch es tut es nun mal nicht. Intelligenz ist demnach ein Hindernis, mit dem sich die Menschheit einschränkt, aber ohne wirklich geistig überlegen zu sein. Geist und Intellekt sind zwei verschiedene paar Schuhe, würde mir ein Philosoph vielleicht mit Recht vorenthalten. Doch geistige Schwäche wird oftmals mit fehlendem Intellekt gleichgesetzt und hat zur Folge, dass Dummheit etwas Abschätziges ist. Ein Kamel muss sich mit solchen Gedanken nicht herumschlagen. Wir Menschen auch nicht, doch der geistige Intellekt zwingt uns dazu. Deshalb schlurft das Tier das restliche Wasser und die zwei Krawattenträger diskutieren darüber!

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