Modefaultier

Meinen Regenmantel lasse ich heute zu Hause, um pitschnass am Arbeitsplatz zu erscheinen.. Ich schreibe mit einem stumpfen Bleistift eine unleserliche Notiz und hänge sie mir als Motivation an die Pinnwand. Ich trinke den Kaffee erst Abends, kurz vor dem schlafen gehen und stelle mir den Wecker um drei Uhr in der Früh. Meine Art der Rebellion Als ich gestern in einen Laden ging, um mir einen Wintermantel zu besorgen, wurde mir schonungslos aufgezeigt, dass Mode bis in die untere Schicht vorgedrungen ist. Ich fragte die Verkäuferin nach einem schwarzen Filzmantel, ohne irgendwelche Extras. Sie lachte mir ins Gesicht, wischte sich eine Träne ab und merkte erst dann, dass es mir ernst war. Ich hätte die Trends des Jahres wohl noch nicht genauer studiert: stimmt, hatte ich nicht. Ich liess mich auf das Niveau eines Modeschöpfers ein und liess mir die angesagtesten Erscheinungen vorführen. Das erste Modell könnte seine Entstehungsgeschichte folgendermassen gehabt haben: Der Designer hat sich einen entspannenden Filmeabend gemacht und sich ?Einer flog übers Kuckucksnest? angeschaut. Er bekam eine Idee für die Models, welche seine neue Kollektion vortragen würden. Die Farbenkombination hat er sich wahrscheinlich bei seiner letzten Nasenschleimentzündung abgeschaut und der Schnitt liess auf einen bierseligen Abend hindeuten. Als die Verkäuferin mir den zweiten Mantel unter die Nase heilt, lachte ich ihr ins Gesicht, wischte mir eine Träne ab, da merkte ich erst, dass es ihr Ernst war. Ich werde die Wintermonate auch mit meiner Herbstjacke überstehen, die ich einem wohl gescheiterten Designer zu verdanken habe: sie ist schwarz. PS: Es ist nichts gegen Mode einzuwenden, solange man den Trend dabei weglässt!

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