Revolution der Organe
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- Erstellt: Freitag, 09. April 2010 20:31
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Was ich damit erzählen will geht ein wenig weiter zurück. Als Kind, so zwischen vier und sechs, dachte ich viel darüber nach, warum meine Finger so gross sind, im Verhältnis zu meinen Zehen. Wahrscheinlich wachsen die Zehen erst später nach. Das meine lieben Leser sind Probleme die einen zu beschäftigen haben. Nicht wie heute, da täglich der Gedanke in meinem nussschalengrossen Kopf herumschwirrt, was mit dem Leben anzufangen ist. Darüber dankbar sein, dass die Zehen doch nicht noch mehr gewachsen sind als vorgesehen, dies sollte einem positiv stimmen. Niemals hätte ich passende Schuhe gefunden, der Name Big Foot hätte mich ein Leben lang verfolgt und die Orthopädie müsste eigens für mich eine neue Praxis eröffnen, was zwar Arbeitsstellen schaffen würde, jedoch die Krankenkassenprämien eines jeden Bürgers erhöhte. Daraus folgt ein Protest, die Politiker werden abgewählt, die Ärzte streiken, eine Seuche bricht deswegen aus und wir befänden uns wieder im Mittelalter, in der die Pest in jede gutbürgerliche Familienstube gehörte.
Sie sehen also, dass die Frage nach meinen Zehen einen weitaus wichtigeren Beitrag an die Menschheit stellt, denn die Grübelei was mit dem Leben anzufangen ist.
Falls ihr Kind irgendwann weinend vom Kindergarten nach Hause kommt und erzählt, die Mitschüler hätten es einen Wasserkopf oder Big Foot genannt, antworten sie ihm: „Tochter/Sohn, du musst lernen, dass du grosse Verantwortung gegenüber der gesamten Menschheit trägst. Da musst du solche Hänseleien erdulden, wegstecken und dich immer wieder daran erinnern, dass nicht jeder so ein Glück hat wie du. Du bist etwas Besonderes“. Diesen letzten Satz können nur Eltern sagen, aber dies nur so am Rande.
Ich würde gerne noch ein wenig ausführen, warum die Funktion meines Dickdarms einen enormen Beitrag an den Umweltschutz leistet, doch mein Gehirn füllt sich gerade wieder einmal mit Luft… kein Zuckerschleck, das mit den Organen!