Gedankenwelt

Ein nachdenkliches Gesicht. Ein verträumter Blick. Arrogantes durchblicken. Gedanken schweben wie Sprechblasen über den Köpfen der Leute, die gemeinsam die Strasse entlanggehen, sich nur für sich selber interessieren und darüber rätseln, wie sie wohl heute vorankommen. Es ist nichts Gewichtiges dabei, über das Nachtessen nachzudenken. Verschwenden Gedanken an die kurzfristigen Vorteile ihrer jetzigen Situation.  Es passiert ein alter Mann, der gerade seinen dritten Frühling erlebt: er blickt nachdenklich an das Ende der Gasse, auf das er zusteuert. Das Mädchen zermartert sich den Kopf über den rebellischen Jungen, der ihr niemals Beachtung schenkt. Sie trottet verträumt an den Schaufenstern vorbei und mustert sich unauffällig im reflektierenden Spiegelbild. Am Ende der Strasse sind alle schon einmal angekommen. Mit ihren Gedanken, den Antworten auf Fragen, die sie sich erst beim betreten dieses Pflasters gestellt haben. Ein kleiner Windstoss ist zu spüren. Bei weitem kein Sturm der aufziehen könnte. Nur ein leichter Luftzug der die Frisur ins Ungleichgewicht mit den Vorstellungen der Schaufensterbetrachtung bringt. Für den Zwischenmoment, wo neue Gedankensprünge und die Verarbeitung, der mit mehr oder weniger zufriedenstellenden Antworten stattfindet, dringt ein wärmender Sonnenstrahl auf den Randstein. Musik hört jemand ganz alleine für sich. Das Bild löst sich auf. Eine Vielzahl Wegmöglichkeiten tun sich auf. Ein nachdenkliches Gesicht, ein verträumter Blick und ein wenig Arroganz trennen sich in ihren Ansichten und tauschen vielleicht ihre Gesichter bis zum nächsten Mal, wenn auch nur ein kleiner Gedanke an das Nachtessen verschwendet wird.

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