Die Schlacht am Äquator(3)

Teil 3 Was bisher geschah: Nicht viel! Glänzend, tiefgründig grüne Augen blickten mich in einem Wahnsinn an, dass meine Angst völlig berechtigt war. Es war Fréderic du Gras, einer meiner Klienten bei der ASS. Nach fünf Sekunden peinlichem Schweigen brach er in Tränen aus und gestand mir, schon den ganzen Abend wie ein Verrückter auf der Suche nach süssem Gebäck zu sein.  Ich fütterte ihn mit den fertig bestäubten Himbeerstrudeln, als seine Augen glasig wurden und er mich wie unter Hypnose anschaute. Da ging mir ein Licht auf. Es erlosch auch sobald wieder und ich stand etwas verloren in der dunklen Bäckerstube. Ich würde das erste Mal in meinem Leben versagen. Die Menschheit hat ohne es zu wissen ihr ganzes Vertrauen in mich gesteckt und ich würde sie enttäuschen. Ich könnte die ASS nicht mehr länger leiten, mein Ruf als Genie der Entlarvung war beschmutzt. Ich griff nun ebenfalls nach einem dieser köstlichen Himbeerstrudel und... das Licht ging wieder auf und erlosch nicht wieder. Wie konnte ich das vergessen? Morgen war der Tag des süssen Gebäcks, der üppig gefüllten Pralinés, ein süsslich klebriges Ereignis stand bevor: Valentinstag! Millionen von verliebten Menschen beschenken sich mit Blumen und Pralinés und genau diese würden ihnen zum Verhängnis werden. Mit Spezialzucker präparierte Füllungen! Ich schaute auf die Uhr, die mir viertel vor drei am Morgen zeigte. Die Gedanken rasten, ich musste einen Weg finden, die Menschen zu warnen. Mir blieben gerade einmal vier Stunden Zeit. Doch wie sollte ich das anstellen? Wer würde mir schon glauben? Ich verliess die Bäckerei und hörte nur noch, wie Fréderic du Gras sich an den Crèmeschnitten verköstigte. Ich lief, eilte, rannte zum nächsten Coiffeurladen und hinterlegte einen Brief an der Türe, in dem ich die prekäre Lage unseres Planeten schilderte. Atmete einmal tief durch, klopfte mir selber auf die Schulter und ging nach Hause. Die Welt ging nicht unter, Pâte wurde wegen dem Versuch die Weltherrschaft an sich zu reissen verurteilt und die Anonymen Süsshörnchensüchtigen erfreuen sich bester Gesundheit. Ich hätte niemals gedacht, dass Tratsch und Gerüchte einmal die Welt retten könnten, doch binnen Minuten sprang die Nachricht von Salon zu Salon und ging so einmal um den ganzen Planeten: ob er dadurch besser geworden ist, sei einmal dahingestellt!

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