Anfang vom Ende – oder umgekehrt?

Champagnerkorken knallen, Tischbomben sorgen für gute Stimmung, Menschen umarmen sich und Feuerwerk erleuchtet den Globus in all seiner Schönheit. Das ist Neujahr, zumindest diese paar Sekunden wenn ein kleiner und ein grosser Zeiger im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Es ist der Anfang vom Ende – oder umgekehrt?


Ich habe mir vorgenommen, weniger zu rauchen. Ich nehme mir immer etwas vor, bin nicht einer von denen die sich vornehmen sich nichts vorzunehmen, nur weil sie zu faul sind es einzuhalten. Ein guter Vorsatz ist es bei mir dann doch nie, denn es ist eher etwas woran ich arbeiten muss und dies ist niemals gut. Überall wird man als Übeltäter hingestellt, nur wenn man schon ans Rauchen denkt. Rauchfreie Zonen breiten sich aus wie ein Magendarmgeschwür – rasant schnell ohne das man es sieht und am Schluss gibt es eine riesige Sauerei. Ich habe mir diesen Vorsatz nicht gefasst um meiner Umwelt etwas Gutes zu tun, sondern weil ich mich nicht ständig entschuldigen will, wenn ich zu rauchen beginne.


Mein Konkreter Plan besteht aus vier Phasen. Die ersten drei Monate werde ich mich mit Literatur, mentalem Training und dem Kauf eines Nikotinanzuges beschäftigen. Es folgt die Übergangsphase, in der ich meine Umgebung in Zonen einteile (wo darf man noch rauchen, wo nicht). Die dritte und letzte Phase besteht darin, ein Kässeli bereit zu stellen um das gesparte Geld sichtbar zu verwahren. Vielleicht kaufe ich mir mit diesem Geld eine umweltfreundliche Heizung, oder subventioniere den Import von kolumbianischen Kaffee. Dann ist es soweit. Die letzte Zigarette findet ihren Tod im Aschenbecher und der letzte Rauch verzieht sich in der klirrend kalten Luft eines Novembertages; so ein Vorhaben will schliesslich gut geplant sein. Die Ruhe wird in mir einkehren, meine Lunge schnappt ohne zweiten Anlauf frische Luft ein, ich werde die armen Raucher und ihre Entzugserscheinungen belächeln. Ich kann mich sogar wieder neben kleine Kinder stellen, ohne Todesblicke von ihren Müttern zu erhalten. Das Image des Schwerverbrechers lastet nicht weiter auf meinen Schultern. Sorgenfrei wandle ich durch diese schöne Welt, wo Champagnerkorken knallen, Tischbomben für gute Stimmung sorgen, sich Menschen umarmen und ein Feuerwerk den Globus mit all seiner Schönheit erleuchtet.


Das Glas ist halbvoll, das Leben schön.... schö.... sch.... sc... schweissgebadet wache ich auf und stelle erleichtert fest, ich hatte wieder einmal einen Albtraum. Nächstes Mal esse ich nicht mehr so viele Weihnachtskekse, das verdirbt den Magen – wie ein Magendarmgeschwür!

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