Die Normalität hatte sich in die Baumgipfel des üppigen Nadelwaldes verzogen, um Grossspurigkeit und sauber geführter Angeberei Platz zu schaffen. Polohemden, die krampfhaft versuchten nicht wie Polohemden auszusehen, vielmehr wie massgeschneiderte, naturverbundene Überhängesel, stolzierten, durch Solariumbräune hervorgehoben, den Hügel hinauf. Ich gesellte mich zu ihnen, ohne wirklich dazuzugehören. Wie wunderschön die Natur hier doch sei. Wie gut es tut, wieder einmal richtig wandern zu gehen. Ein Fleckchen Erde, dass man nur hier finden kann. Wieder einmal der Grossstadthektik entfliehen. Nach soviel unbegründeter Schwärmerei, kaute ich ein wenig überflüssig an meinem selbstgemachten Salamibrötchen herum. Mir ist durchaus bewusst, dass ich Personen kritisiere, die auch ein Anrecht auf Seelenfrieden haben. Warum dürfen Sie ein überlaufenes Stück Seeweg nicht als ?Fleckchen Erde, dass man nur hier finden kann? bezeichnen? Wieder einmal richtig wandern, obwohl man zehn Minuten später in einem der verschandeltesten und überpreistesten Winterorte ankommt. Ich habe gelernt, dass Begriffe und Erzählworte für jeden etwas anderes bedeuten. Nämlich das, als was sie eigentlich gedacht sind: Beschreibung zur Aufpolierung der eigenen Gestalt. Nicht weiter tragisch, als dass meine Wenigkeit sich mit der Normalität in die Baumgipfel verzog und schweigend dem lauschte, was sich Natur nennt! PS: Dass ich eine meiner oberen Textpassagen unten mit Anführungs- und Schlusszeichen zitiere, hat mich schon mit ein bisschen Stolz erfüllt. Auch ich habe so meine Macken.