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Nachtsicht

Ich schaue von ganz oben, auf den Boden, wo die Sonne scheint, wo sie Nachts weint, Millionen von Träumen, keiner will versäumen, in eine unbekannte Welt, wo keine Realität zählt, einen Moment zu verweilen, keiner seiner Gedanken teilen, starre regungslos auf ruhende Stille, keine Vertrautheit, kein Wille, ihre Augen erforschen den Mond, wie wird vom Schlaf verschont, blickt traurig hinauf zu den Planeten, während Sterne sich verspäten, von den Menschen zu Nichte gemacht, von den Träumern zurückgebracht, nur du bist schlaflos heute Nacht, ein Sorgenberg der über dir wacht, bis die Sonne mir die Sicht verdeckt, und all die Träumer ruhsam weckt!

Farben am Horizont

Drei Farben am Horizont, ich jongliere gekonnt, mit Tag und Nacht, nicht an den Übergang gedacht, wertloses Zeitspiel, wird mir zuviel, an gleiches gedacht, gleiches gemacht, Wortlos in den Strassen, sehe ich die Farben verblassen, verbiege mich für Ziele, Wege gibt es zu viele, Freude an Winden, neues Glück lässt sich finden, alleine zu verstehen, einzigartige Momente zu sehen, die Nacht bricht an, etwas woran ich Zweifeln kann, bevor die Sonne erhellt, was mir schon lange missfällt, zwei Farben am Horizont, bleibe davon verschont, sie mühsam zu zählen, Freiheit dies zu wählen, Leichtigkeit im Grunde erschüttert, von konzentriert bis verbittert, sage niemandem mehr wo ich bin, begreife so den Sinn, Farben mischen sich schon, werden zu einem Grauton, dem ich gegenüberstehe, schlendernd in den Horizont gehe!

Kopf im Fenster

Halte deinen Kopf aus dem Fenster, warte bis es wird finster, so begehst du keine Dummheit, du wirst auch nicht intelligenter wenn es schneit, die Jahreszeiten ziehen vorüber, dein Gesicht wird trüber, so verstehst du vielleicht, wie weit dein Horizont reicht, dumm wird man nicht geboren, Intelligenz geht höchstens verloren, beim Versuch es zu werden, deine einzige Chance ist zu erben, was auch immer du kriegen kannst, nimm was du brauchst, nicht was du verlangst, dein Gesicht verrät, für Intelligenz ist es zu spät, das Fenster wird ausgetauscht, während er dem Wind lauscht, der ihm zu scheinen sagt, solange du deinen Kopf gerade hältst, ergibt sich alles von selbst, verberge die Einfältigkeit, in der Kurzlebigkeit, deiner Gedanken, dafür werden wir uns bedanken!

Zwischen Sein und Scheintot

Ein roter Teppich vor meinen Augen, schlaflose Nächte die mir die Träume rauben, Blitzlichtgewitter schiesst an mir vorbei, ich verberge mein Gesicht und zähle bis drei, gehe durch die Tür zum Empfang, ich verspüre keinerlei Drang, mich bekannt zu machen, verberge mein Sein mit einem Lachen, stehe Nachts am Fenster bereit, schaue in die Dunkelheit, das Spiegelbild reflektiert, mein Gegenüber wie maskiert, das Glas wird schon wieder leer, ich wandle auf dem Meer, aus Vorstellungen und Erwartung, nur Zenitmeter vor dem Absprung, in ein neues Leben zwischen Sein, und Scheintod, ist allein, die Mühe wert, auch wenn es das Spiegelbild manchmal verzerrt!

Roter Fluss im grünen Tal

Gesangsstunden um halb zwei, meine Stimmbänder sind auch dabei, gezwungen in jungen Jahren, wöchentlich dahin gefahren, die Musiklehrerin mit grau meliertem Haar, trägt eine Pancho aus Katar, drei Brillen im Gesicht verteilt, ich singe während es draussen schneit, der Frühling lässt sich selber spriessen, ich sehe sie ihren Kaktus giessen, und singe immer noch die gleiche Qual, Roter Fluss im grünen Tal, geschrieben im letzten Jahrhundert, was nicht verwundert, dass ich Wasser oftmals meide, und an Grasallergie leide, einen Stimmbruch später, bekam ich eine Flöte, ich könnte mich auch gleich töten, und wurde Drummer in einer Band, trug Kleider aus einem Secondhand, filziges Haar, gefärbt zu grau meliert, ich habe mich nun selber frisiert, Gitarre um den Pancho geschwungen, Unabhängigkeit ist mir gelungen, zwanzig Jahre sind vorüber, meine Flöte hab ich wieder, gebe nun Musikunterricht, bis die Stimme wieder bricht!

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