Literatur Literatur

Modefaultier

Meinen Regenmantel lasse ich heute zu Hause, um pitschnass am Arbeitsplatz zu erscheinen.. Ich schreibe mit einem stumpfen Bleistift eine unleserliche Notiz und hänge sie mir als Motivation an die Pinnwand. Ich trinke den Kaffee erst Abends, kurz vor dem schlafen gehen und stelle mir den Wecker um drei Uhr in der Früh. Meine Art der Rebellion Als ich gestern in einen Laden ging, um mir einen Wintermantel zu besorgen, wurde mir schonungslos aufgezeigt, dass Mode bis in die untere Schicht vorgedrungen ist. 

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Moment vorgestellt

Graue Strasse, vom Schatten der dunklen Häuser beschienen. Ein Treppenansatz der zum Haus führt, wo niemand mehr wohnt. Ein leerer Briefkasten der seinen Dienst schon seit geraumer Zeit aufgab, inmitten von kahlen Laubbäumen, so nackt, so einsam. Es scheint als habe der Wind hier all seine Kraft verloren: vermag nicht einmal mehr die losen Plakate mitzureissen.

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Augen der Resignation

Ich treibe auf einem ruhigen Fluss in ein vergessenes Tal hinein. Ich will meinen aufgestauten Ärger laut herausschreien, lege jedoch nur sanft meine Hand auf das klare, kalte Wasser. Meine Augen spiegeln die Oberfläche, das Wasser reflektiert meine trüben Augen. Eingebildete Furchen umranden meine Stirnpartie. Leichter Wind zerstaust mein Haar. Gedanken werden nicht mehr in Ideen umgewandelt, versickern kläglich als Bilder im Gehirn, wie schwere Steine in diesem Fluss. 

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Tagträumer

Es ist ein Kampf um Minuten, dem wir uns täglich verpflichten. Beziehungen zu Menschen die keine Freunde sind und keine sein werden. Flüchten uns immer mehr in Tagträume, segeln weit weg vom Festland, schweben gedankenlos über der Erde. Haben wir Zeit zu verlieren, wenn wir sie nicht suchen? Klagen von Morgens bis Abends, die andern seien schuld für die hektische Welt, der wir uns anschliessen und unseren eigenen Profit daraus schlagen.

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Geschichtologie

Habe ich zu verantworten, dass die Welt schlecht ist? Ist sie das nicht schon seit ihrer Gründung? Der Urknall war doch so was wie der Startschuss ins Verderben. Wir Menschen mussten uns ja unbedingt entwickeln. Ein Gehirn zum Gebrauch entstand, eine Seele zum Verbrauch: oder umgekehrt? Der Zustand in dem wir uns Läuse aus den Haaren zogen, mit Keulen das Territorium markierten und Frauen als Wesen mit Multifunktionscharakter abwerteten ist schon lange vorbei.

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