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Schreibtischphilosophie

Schreibtischphilosophie nenne ich die unzähligen Stunden, die durch Nichtstun gefüllt werden. Zumindest sieht es bei mir danach aus.
Wieder einmal wurde ich Aufgrund meiner Kaderposition zur Abendschicht verurteilt. Die kleine Lampe war das einzig Helle, das zu leuchten vermochte. Arbeitsmappen stapelten sich links sowie rechts von mir, was ein kleines Gefühl von Ohnmacht in mir auslöste. Ein Kaffee sollte der Misere ein wenig Abhilfe verschaffen. Ich schlenderte zur Kantine hinüber, wo mein Vorgesetzter, mit leerem Blick aus dem Fenster, sass.

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Die Tücke Schnee

Ein Kleingeist nannte mich die Fussgängerin, welche auf ihren Absätzen strauchelnd den Bordstein zu verfehlen schien.
Der erste Schneefall hatte unser kleines Städtchen heimgesucht und die Autofahrer und Fussgänger verhielten sich, als hätten sie noch nie in ihrem Leben auf dieser rutschigen Unterlage balancieren müssen. Ich verschweige hier keinesfalls, dass schon mein dritter Schritt ein fehlbarer war heute Morgen; doch ich verfluche nicht gleich die ganze Gesellschaft und derer Unfähigkeit, sich Witterungsumschwüngen anzupassen.

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Flucht mit Stil

Der Kaviarbestand wurde langsam ausgerottet, als roher Fischgeruch meine Nase betörte. Was man nicht alles tut, um im Trend zu liegen. Die Sekretärin aus der Buchhaltung öffnete noch einen weiteren Knopf ihrer gefälschten Versacebluse, um den Abteilungsleiter mit ihrer Solariumbräune milde zu stimmen, als das Highlight dieses Abends sich zu präsentieren begann. „Mitarbeiter des Jahres“ stand auf einem feierlichen Plakat aus Pappmasche geschrieben.

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Luxuskratzer

Drei Anzüge standen neben einer Wagentür, die ganz offensichtlich mit einem Schlüssel malträtiert wurde. Fragende Blicke in Mitten von Glanz und Beschaulichkeit.

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Arbeitsoase

Heute wird ein guter Tag. Dies nahm ich mir vor und es würde nichts in meinen Weg kommen, welches mir die gute Laune verderben könnte. Die Lederjacke über die Lehne geschwungen und meinen Hut mit solcher Eleganz auf die Stange geworfen, dass James Bond blass vor Neid geworden wäre.
Ich schaltete den Computer an und lehnte mich, mit einem Kaffee (schwarz) in der linken Hand, traumversunken zurück.

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